Auf dem Zaun-Dschungel finden sich nun neben verschiedenen Blüten, Blättern und Ästen auch zwei Gottesanbeterinnen und ein Laubfrosch im dichten Blätterrauschen. Vor dem Gift des Frosches muss aber niemand Angst haben und er wurde von vielen Passant*innen und Besucher*innen schon während noch gemalt wurde – und jetzt natürlich auch noch – fleißig als Fotomotiv für Instagram und Co genutzt. Die Gottesanbeterinnen bieten dabei noch einen kleinen Stadtkrimi. Wer von den beiden Gundula und wer Gerhard ist, bleibt herauszufinden.
„Schon in der Entwurfsphase haben wir bewusst mit den Größenverhältnissen der Elemente gespielt.“ Mal sieht man eine Pflanze in nahezu realistischer Größe, mal wird direkt auf ein Detail oder ein Tier „herangezoomt“ und die Betrachtenden dadurch geradezu in die Szene hineingesogen. Die Farbpalette reicht dabei von verschiedensten hell- und dunkelgrünen Tönen über knalliges Orange und Pink zu Blautönen. Dass die Pflanzen und Tiere in natürlicher Ordnung wahrscheinlich nie direkt zusammen kommen würden, Kontinente und Klimazonen dadurch frei durchmischt werden, ist von den beiden Künstlerinnen bewusst entschieden worden. „Wir sind einfach unserer Vorstellung gefolgt und haben eine Traumlandschaft erschaffen. Die Tiere von dem sonstigen Miniaturformat auf diese Größe hoch zu skalieren und dadurch gleichsam die Idee der Underdogs in der Stadt zu platzieren, war eine spannende Möglichkeit.“
Palette und Pinsel sind das vertraute und bevorzugte Medium der Künstlerinnen. Gleichsam hat der sicht- und sogar fühlbare Pinselstrich etwas „Echtes“. „Wir finden es toll, dass Streetart inzwischen eine so große Bandbreite zeigt, wobei sowohl Sprayer*innen, Zeichner*innen als auch Maler*innen, verschiedenste Techniken und Medien nutzen und neue Ideen umgesetzt werden. Wir sind gespannt, welche Projekte und Möglichkeiten folgen und stehen gerne bereit, um diese mit der Stadt, der Kulturszene oder auch individuell für private Auftraggeber zu realisieren.“
Maren Hoch, die derzeit neben ihrem künstlerischen Schaffen im Atelierhaus auch im Ludwig Forum Aachen tätig ist, hat zunächst bei verschiedenen Dozenten gelernt, um im Anschluss klassische und figurative Malerei und Skulptur an der Akademie in New York zu studieren. Dennoch beschränkt sie sich bewusst nicht auf nur eine Technik oder ein Medium. Zur klassischen Malerei kommen verschiedenste Grafiktechniken, Skulpturen, Objekte und Installationen.
Steph Neuberger hat ebenfalls bereits umfassende Erfahrung in der Planung und Realisierung von künstlerischen Projekten. Als Teil der Getting Up! Foundation hat sie verschiedene Ausstellungen, Streetart- und künstlerische Projekte organisiert.
Gemeinsam mit weiteren Künstler*innen haben Maren Hoch und Steph Neuberger schon einige installative Arbeiten verwirklicht. Dieses Werk für den öffentlichen Raum zu schaffen, war aber für beide etwas Neues. Begeistert von den bisherigen Erfahrungen freuen sich die beiden nun auf neue und spannende Herausforderungen.