INTO THE BLUE

VOM FESTHALTEN UND LOSLASSEN

 

Der Versuch etwas festzuhalten… die Schönheit der uns umgebenden Welt und die Bedeutung des flüchtigen Moments sichtbar zu machen.

Der Prozess der Belichtung ist bei der Cyanotypie entscheidend. Denn es wird ausschließlich das sichtbar, was durch das natürliche Sonnenlicht direkt belichtet oder durchleuchtet wird. Sobald Lichtstrahlen auf die sensibilisierte Oberfläche treffen, hinterlassen sie ihre Spuren. Streng geplante Arbeitsschritte sind stets gepaart mit experimentellen und spontanen Interventionen. Der Prozess lässt sich daher nie gänzlich wiederholen und ist unumkehrbar.

Die entstehenden cyanblauen Unikate spiegeln zum einen den Faktor Zeit bzw. die Dauer der Lichteinwirkung. Sie zeigen zugleich aber auch das vielschichtige Zusammenspiel von spezifischen Strukturen und Monochromie, Dichtigkeit und Transparenz, Materie und Immaterialität, die in ihren verschiedenen Ebenen gleichsam miteinander verschmelzen. Dadurch lassen sie uns eintauchen in tiefblaue Ströme aus Strukturen und Formen, aus Bewegung und Stille.

roots

roots Maren Hoch
CYANO MAREN HOCH
CYANO MAREN HOCH
CYANO MAREN HOCH
CYANO MAREN HOCH
CYANO MAREN HOCH

oceanplastics

oceanplastics

pastorale

Pastorale Maren Hoch
pastorale

time for masquerade

masquerade
time for masquerade 2020

CYANOTYPIE – TECHNISCHER EXKURS

 

Bereits im Jahr 1842 entwickelte der englische Naturwissenschaftler und Astronom John Herschel dieses Verfahren zur Herstellung von stabilen fotografischen Bildern. Anna Atkins, eine britische Naturwissenschaftlerin, machte die fotografische Technik durch ihre Bücher bekannt, in denen sie Farne und andere Pflanzen mit Cyanotypien dokumentierte. Sie gilt durch diese frühe Anwendung als erste Fotografin überhaupt.

Das Verfahren: „Saugfähiges Papier, Leinwand, Nessel oder Baumwollstoff wird mit einer Lösung von grünem Ammoniumeisen(III)-citrat und Kaliumhexacyanidoferrat(III) fotosensibilisiert.[… ]Bereits die gemischten Lösungen sind lichtempfindlich. Die Belichtung erfolgt als Fotogramm oder mit Kontakt-Negativ durch UV-Licht. […] In den belichteten Partien wird die Eisenverbindung zweiwertig und wasserunlöslich – es bildet sich der Farbstoff Berliner Blau, Fe4[Fe(CN)6]3. „Die unbelichteten Teile bleiben wasserlöslich und können unter fließendem Wasser ausgewaschen werden.“ Auszüge aus Wikipedia (2020).